Polina Balashova
Bildtitel: "Die Augenbinde"
Technik: Alkoholmarker, Acrylfarbe & Ölpastelkreide auf Papier
Maße: 65x50 cm
Am 24. Februar 2022 geschah etwas, das das Leben jedes Ukrainers auf den Kopf stellte – Russland begann einen umfassenden Krieg gegen die Ukraine. Seitdem versuchen alle Ukrainer, sich an die neuen Lebensrealitäten anzupassen – einige mussten sich an ein neues Zuhause gewöhnen, andere verbrachten Tage in Schutzräumen, wieder andere bangten um ihre Angehörigen und warteten voller Angst auf Nachrichten von ihnen... Diese "Augenbinde" wird weiterhin Einfluss auf die Ukraine und die ganze Welt haben, bis der Krieg beendet wird.
Jede rote Linie symbolisiert das vergossene Blut der ukrainischen Soldaten, die ihr Leben im Kampf für ihr Heimatland ließen, sowie der Opfer, die unter der russischen Aggression gelitten haben.
Wir dürfen all diese Tode und Zerstörungen nicht vergessen, ebenso wenig die ökologische Katastrophe, die Russland auf dem Gebiet der Ukraine verursacht hat – und bereits seit 2014 in den östlichen Regionen verursacht.
Wenn Sie der Ukraine helfen möchten, bitte scannen Sie den QR-Code oder gehen Sie direkt auf die Website: https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/spenden-nothilfe-ukraine/
Jeder Euro macht einen großen Unterschied. Danke!
Sonja Bohn
Bildtitel: Gisèle Pelicot
Technik: Acryl auf Leinwand
Maße: 80x60cm
Ich träume von einer Welt, in der die Scham die Seite wechselt und jedes gebrochene Schweigen ein neues Gesetz schreibt. Denn so beginnen die lautesten Revolutionen: mit einem Flüstern. „Ich breche mein Schweigen, ich suche mir Hilfe.“ Hilfe zu suchen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Akt der Rebellion gegen ein System, das Schweigen erwartet.
Ich träume von einer Kunst, die nicht nur diese Wunden zeigt, sondern die Chirurgin ist, die sie schließt.
Hosna Izadi
Bildtitel: Die Verschmelzung alter Zivilisationen mit dem modernen Leben
Technik: Acryl auf Leinwand
Maße: 80x100 cm
In diesem Werk wollte ich Iran nicht nur als geografisches Land darstellen, sondern als lebendige Seele – verkörpert in einer würdevollen, bewussten und majestätischen Frau, die der Karte ihrer Heimat gegenübersteht. Für mich symbolisiert diese Frau die kulturelle Identität, die Pracht und die Tiefe, die im Laufe der Zeit verblasst oder verloren gegangen sind.
Die Darstellung innerhalb der Karte schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart – von antiken Bauwerken und historischen Mustern bis hin zu einer modernen Stadtlandschaft. Diese Durchquerung der Zeit ist für mich ein Aufruf zur Rückbesinnung auf unser wahres Selbst.
In diesem Bild liegt mein innigster Wunsch verborgen: dass die reichen und vielfältigen Kulturen Irans, die in der heutigen schnelllebigen und technisierten Welt in den Hintergrund getreten sind, wieder lebendig werden. Ich sehne mich nach der schlichten, aber warmen und herzlichen Lebensweise der Vergangenheit – einem Leben voller Menschlichkeit, Nähe und Tiefe.
Für mich ist dieses Werk nicht nur ein Gemälde, sondern ein innerer Dialog – mit mir selbst, mit meinen Wurzeln und mit einer Welt, in der ich wieder atmen möchte.
Ich hoffe auf die Freiheit meines Landes, Iran.
Laileth Molina Tenorio
Bildtitel: Das Brüllen der Träume,
Technik: Acrylfarben, Quilling und Kartoneria
Maße: 60x120 cm
Das Brüllen der Träume ist eine Hommage an alle Migrant*innen, die mit Mut und Entschlossenheit ihre Heimat, ihre Familie und ihre Wurzeln hinter sich lassen, um einen Traum zu verfolgen.
Auszuwandern ist ein Akt der Tapferkeit, aber auch der Unsicherheit, mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Der brüllende Löwe und die Frau symbolisieren diese innere Stärke, diesen unerschütterlichen Willen, trotz aller Schwierigkeiten weiterzumachen.
Dieses Bild stellt auch meine eigene Erfahrung als Migrantin in Deutschland dar, eine Entscheidung, die mit Entschlossenheit und Mut getroffen wurde. Der Traum meines Mannes war es, in dieses Land zu kommen, und ich folgte ihm aus Liebe. Mit der Zeit wurde sein Traum auch zu meinem, genährt durch unser Leben zusammen und den Wunsch, hier meinen eigenen Weg zu finden.
In jedem Strich und Detail spiegelt sich der ständige Kampf um Integration, die Sprache, die Liebe zu meinem Bruder und meinen Eltern und die Suche nach einer Zukunft voller Möglichkeiten. Träume werden mit Entschlossenheit gebaut, aber auch mit der Gewissheit, dass jedes Opfer und jeder Aufwand einen Sinn hat: das Unmögliche wahr zu machen.
Lidia Weyna
Bildtitel: Heimatlos
Technik: Acryl auf Pappe/Alufolie
Maße: 90x60 cm
Von der Antike bis in die Gegenwart haben unzählige Dichterinnen und Dichter über das Thema Heimat geschrieben. Homer, Puschkin, Mickiewicz, Fontane, Goethe, Stanišić thematisierten Heimat in seinen Werken.
Heimat ist ein Gefühl, das Menschen auf der ganzen Welt bewegte und bewegt– unabhängig von Schicht oder Herkunft. Auch ich habe als Jugendliche die Erfahrung gemacht, eine alte Heimat verlassen und eine neue gewinnen zu dürfen. Doch was bedeutet es wirklich, Heimat zu haben?
Dieses Spannungsfeld zwischen Vertrautem und Fremdem beschäftigt mich bis heute. In der alten Heimat wird man nicht mehr als zugehörig gesehen, in der neuen Heimat bleibt man die “Andere”, die “Hinzugekommene”.
Das Bild eines Menschen mit Koffern symbolisiert genau das: Die permanente Bereitschaft, weiterziehen zu müssen. Es zeigt, dass es keine vollkommene Rückkehr gibt – und vielleicht auch keine endgültige Ankunft.
Für mich steht dieses Bild sowohl für einen Traum als auch für einen Albtraum. Denn in einer sich ständig verändernden Weltordnung besteht die Gefahr, dass auch Menschen, die sich heute sicher scheinen, plötzlich zu Heimatlosen werden können.